Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Online moderieren – das Zukunftswerk teilt sein Know-how

02.07.2024

Marion Davenas

M. A. Marion Davenas

marion [dot] davenas [at] rifs-potsdam [dot] de
Der Praxisleitfaden des Zukunftswerks vermittelt Methoden und Tipps für die Durchführung von hochwertigen Online-Dialogen.
Der Praxisleitfaden des Zukunftswerks vermittelt Methoden und Tipps für die Durchführung von hochwertigen Online-Dialogen.

Kommunikation über Ländergrenzen hinweg – das ist Normalität in Europa und dennoch immer wieder herausfordernd. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk, dessen Geschäftsstelle am RIFS beheimatet ist, bringt kommunale Akteure aus Deutschland und Frankreich in den Austausch – häufig im virtuellen Raum. Dafür nutzt es ein Repertoire an Methoden und Strategien. Diese stellen wir Ihnen in einem Praxisleitfaden für erfolgreiche Online-Dialoge übersichtlich zusammengefasst zur Verfügung.

Online-Meetings: Erinnert Sie das an Zeiten von „social distancing“ und Lockdown oder sind sie fester Bestandteil Ihres Alltags geworden?

Das Deutsch-Französische Zukunftswerk nahm seine Arbeit Anfang 2020 auf – pünktlich mit dem Auftauchen von Covid-19. Fast zwei Jahre lang schränkte die Pandemie die Möglichkeiten für physische Begegnungen, Reisen und Präsenzveranstaltungen stark ein. Eine große Herausforderung für ein Projekt, das sich dem Dialog zwischen Akteur:innen des ökologischen Wandels in Deutschland und Frankreich widmet.

Bottom-up: ohne Dialog undenkbar

Das Zukunftswerk bringt kommunale Akteur:innen aus beiden Ländern zusammen und sorgt mit seinen politischen Handlungsempfehlungen dafür, dass Erfahrungen aus der lokalen Praxis bis in die nationale Ebene getragen werden. Sie geben Anregungen, um dort Gesetzgebungen und Regulatorien so anzupassen, dass Transformationsprozesse schneller umsetzbar werden. Für diesen „Bottom-up-Ansatz“ ist der intensive Dialog unabdingbar.

Ein Großteil der Arbeit besteht darin, Gespräche in unterschiedlichsten Formaten so anzuleiten, dass Fachthemen zweisprachig und aus verschiedenen Perspektiven heraus diskutiert werden können. Eine echte Mammutaufgabe, schon in der „realen Welt“.

Wie herausfordernd ist es erst mit zusätzlichen technischen Hürden? Wie kann man über Bildschirme lebendige, inspirierende und motivierende Austauschformate schaffen? Wie schafft man es, Teilnehmer:innen auch in Zeiten der „Zoom-Müdigkeit“ zu Mitarbeit und Austausch zu motivieren?

Geteiltes Wissen für die gemeinsame Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation

Gut hundert Videokonferenzen später hat das deutsch-französische Team des Zukunftswerks seine Methoden optimiert und eine eigene Kultur der Online-Facilitation etabliert. Die Pandemie ist überwunden und Online-Workshops sind nicht mehr die einzige Möglichkeit, um an einem Thema zu arbeiten – aber sie bleiben ein unverzichtbares Format der Arbeit des Zukunftswerks. Sie ermöglichen es, Akteur:innen aus allen Teilen Deutschlands und Frankreichs für einige Stunden zusammenzubringen, ohne Rücksicht auf Reisezeit oder -kosten nehmen zu müssen.

Egal ob Reflexion zu einer Schlüsselfrage der sozial-ökologischen Transformation, dem Austausch von Best Practices oder ein kollaborativer Workshop: Je nach Ziel der Veranstaltung verwendet das Team verschiedene Ansätze und Formate, die ein stetig wachsendes Publikum anziehen.

Mit der Veröffentlichung dieses Moderationsleitfadens möchte das Zukunftswerk seine in den vergangenen drei Jahren gesammelten Methoden, bewährte Tipps, Tricks und Kniffe für die Konzeption und Moderation von qualitativ hochwertigen Online-Meetings weitergeben. Dieses Handbuch richtet sich an alle, die virtuelle Veranstaltungen organisieren. Sollten Sie in einem mehrsprachigen Kontext arbeiten, bietet der Leitfaden ein extra Kapitel mit vielen hilfreichen Anregungen.

Es ist eine besondere Kompetenz, einen Austausch zu leiten, der gemeinsames Reflektieren, gegenseitiges Verständnis, die Zusammenarbeit von Akteur:innen und das Entstehen innovativer Ideen und Lösungen fördert. Doch dieses Wissen ist notwendig, um die gewaltigen Baustellen der sozial-ökologischen Transformation erfolgreich zu bewältigen. Indem das Zukunftswerk seine Methoden in diesem Moderationsleitfaden teilt, möchte es zur Entwicklung einer politischen Praxis beitragen, die sich als inklusiv und partizipativ versteht und „bottom-up“ arbeitet. 

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Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Website des Deutsch-Französischen Zukunftswerks.

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