Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Weiterentwicklung von Transdisziplinarität und Ko-Kreation

Ausgestreckte Hände

In vielen Bereichen der Transformation zur Nachhaltigkeit kommt es darauf an, verschiedene Perspektiven und Wissensformen zusammenzuführen. In kultursensitiven Reflexions- und Beratungsräumen sowie durch vertrauensvolle und transdisziplinäre Partnerschaften kann sozial robustes Wissen über und für diese Transformation erzeugt werden. In diesem Forschungsthema befassen sich die Forschenden daher mit der Evaluation und Weiterentwicklung transdisziplinärer und ko-kreativer Methoden, die in ausgewählten Praxisfeldern zur Anwendung kommen. Sie widmen sich hauptsächlich drei Aspekten:

Erstens wird erforscht, wie in ko-kreativen Forschungs- und Dialogprozessen Räume zur Kollaboration und Reflexion geschaffen werden können, etwa im Rahmen von Konferenzen (zum Beispiel UNFCCC Klimakonferenz), Verbundprojekten (zum Beispiel EU Horizon-Projekte mit Praxispartnern) oder Beteiligungsformaten (zum Beispiel Bürgerräte, partizipative Stadtentwicklungsvorhaben). Methoden und Erkenntnisse aus diesen Räumen werden analysiert und in fachöffentliche, politische und akademische Diskurse eingespeist. Die über das Prozesswissen gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung und Verbesserung transdisziplinärer Ansätze und Methoden ein, um sie für relevante Akteure nutzbar zu machen.

Zweitens geht es um die Frage, wie verschiedene Formen von Wissen so zusammengebracht werden können, dass sich Relevanz und Qualität von Forschungsergebnissen und innovativen Praktiken verbessern und zur Lösungsfindung in komplexen Problemlagen beitragen. Konkrete und positive Antworten auf diese Frage können Schlüsselakteure in Wissenschaft und Praxis davon überzeugen, dass sich eine transdisziplinäre Zusammenarbeit trotz des hohen Zeit- und Ressourcenaufwands für sie lohnen kann.

Die dritte Frage gilt der Evaluierung transdisziplinärer Forschung unter zwei Gesichtspunkten: einerseits dem Lernen aus Prozessen, in denen transdisziplinäre Methoden zur Anwendung kommen; andererseits der Wirksamkeit von wissenschaftsinformierten Methoden der Politik- und Gesellschaftsberatung. Dabei wird das Spektrum von der Prozessqualität, über die Ergebnisse bis hin zu den mittel- und längerfristigen, oft sekundären transformativen Auswirkungen (wie emergente Effekte durch Beziehungen und Netzwerke) betrachtet.