Standort
Das Land Brandenburg hat dem RIFS die Kleist-Villa in der Berliner Straße 130 und das Bürogebäude in der Helmholtzstraße 5 in Potsdam zur Nutzung überlassen.
Die Kleist-Villa und das Bankgebäude
In der Kleist-Villa befinden sich der große Ballsaal und weitere Veranstaltungsräume, die Diensträume der Institutsverwaltung sowie Büros von Wissenschaftlern. Die Villa wurde um 1824 als Dienstwohnsitz für den Kommandanten des benachbarten Garde-Husarenregiments erbaut. Nach mehreren Eigentümerwechseln ging sie 1910 in den Besitz des preußischen Kammerherrn Baron Ewald Karl Heinrich von Kleist über, der das Gebäude grundlegend umbauen ließ.
Architekt des Umbaus war Otto Rehnig, der auch das Hotel Bellevue am Potsdamer Platz in Berlin errichtet hatte. Zu den Veränderungen gehörten ein neuer Eingangsbereich und die Nutzung des Dachgeschosses als Mansardgeschoss. Details wie der Tresorraum im Keller, die Marmorkamine in den Salons und die Verwendung edlen Holzes zeigen die Vorbildwirkung des Hotels Bellevue für den Umbau.
Von Kleist und Rehnig verliehen dem repräsentativen frühklassizistischen Bau mehr Eleganz. So sind die feinen Stuckarbeiten und gediegenen Holzarbeiten von hoher Qualität. Aufgrund ihrer künstlerischen und architekturgeschichtlichen Bedeutung steht die Kleist-Villa unter Denkmalschutz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die Staatsbank der DDR in der Kleist-Villa eine Filiale. Die Bundesbank nutzte das Gebäude nach der Wende zunächst als Filiale, dann als Seminargebäude. Dem RIFS dient die Villa vornehmlich zur Wissenschaftsvermittlung bei Empfängen, Konferenzen und Diskussionsveranstaltungen.
Im Park hinter der Villa befindet sich eine Remise. Wo früher Kutschen standen und zu DDR-Zeiten Banklehrlinge wohnten, erforschen heute RIFS-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Wandel zur Nachhaltigkeit.
Das Gebäude in der Helmholtzstraße 5 wird von den RIFS-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern aufgrund seiner Geschichte einfach „die Bank“ genannt. Es wurde 1994/95 als Brandenburger Filiale der Bundesbank nach einem Entwurf der Architekten Ortner & Ortner errichtet. Äußerlich grenzt es sich stark von der Nachbarschaft ab: Zur Helmholtzstraße hin ist ihm eine dreiseitig verglaste Halle vorgestellt, die mit ihrer transluzenten Verglasung keine tieferen Einblicke in das Gebäude erlaubt und an Wand und Fußboden mit Sichtbetonelementen verkleidet ist. Die mosaikartige Steinfassade ist aus rötlichem Granit von unterschiedlichem Glanzgrad.
Das Gebäude hat drei hohe Geschosse und einen pavillonartigen Dachaufbau mit Dachgarten, dessen Früchte und Kräuter die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RIFS gerne nutzen. In der Gebäudemitte befindet sich ein dreigeschossiger Tresor, der als Lagerraum und im ersten Obergeschoss auch zur Kleingruppenarbeit genutzt wird.
In der „Bank“ arbeiten der wissenschaftliche Vorstand, ein Großteil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RIFS, die Stabsstellen Forschungsmanagement und Organisationsentwicklung und Presse und Kommunikation sowie die Haustechnik.
Der Stadtteil
Die Berliner Vorstadt erstreckt sich längs der Berliner Straße, begrenzt vom Heiligen und vom Tiefen See. Sie ist von Stätten des Weltkulturerbes wie dem Park Babelsberg und dem Neuen Garten umgeben und ist eine sehr beliebte Wohngegend Potsdams. Gegenüber dem RIFS an der Berliner Straße macht das Erlebnisquartier Schiffbauergasse vielfältige kulturelle Angebote. Hier haben sich das Hans-Otto-Theater, das Tanztheater Fabrik, das Theaterzentrum T-Werk, das Museum Fluxus Plus und der Kunst- und Kulturraum Waschhaus angesiedelt.
Die Berliner Straße war einst Teil der ehemaligen Königstraße, der wichtigsten Ost-West-Trasse Deutschlands, die von Aachen bis Königsberg reichte und mehr als 1000 Kilometer lang war.