Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

»Negative Emissionen« als klimapolitische Herausforderung / “Negative Emissions”: A Challenge for Climate Policy

Das Pariser Klimaabkommen hat zum Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad. Nach Auffassung des Weltklimarats (IPCC) sind diese Ziele mit konventionellen Klimaschutzmaßnahmen allein nicht zu erreichen. Der IPCC geht davon aus, dass über Emissionsreduktionen hinaus auch Tech-nologieoptionen unvermeidlich werden, mit denen der Atmosphäre Treibhausgase ent-zogen werden können. Im Mittelpunkt steht dabei die Kombination aus verstärktem Bioenergie-Einsatz sowie Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid. Bislang hat die Klimapolitik die Notwendigkeit »negativer Emissionen« weitgehend ignoriert. Die Diskussion über zugrundeliegende Modellannahmen, Potentiale und Risiken denk-barer Technologieoptionen sowie deren politische Implikationen steht noch ganz am Anfang. Die EU und Deutschland wären gut beraten, diese Debatte proaktiv zu gestal-ten und verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren. Wird an den Pariser Temperaturzielen festgehalten, werden sich klimapolitische Vorreiter schon bald mit der heute noch paradox anmutenden Forderung konfrontiert sehen, Emissionsminde-rungsziele von weit mehr als 100 Prozent zu beschließen.

Publikationsjahr

2016

Zitation

Geden, O., & Schäfer, S. (2016). »Negative Emissionen« als klimapolitische Herausforderung / “Negative Emissions”: A Challenge for Climate Policy. SWP-Aktuell, 53/2016(November 2016).

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