Headline: „Handys, Ressourcen und Nachhaltigkeit – Widerspruch oder Vision für die Zukunft?“ - Abschlusskonferenz mit IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer

Weltweit gibt es 6,4 Milliarden registrierte Mobilfunkanschlüsse bei etwa 7 Milliarden Menschen auf dem Planeten. Ein Ende des Handybooms ist vorerst nicht abzusehen. Gleichzeitig liegen aktuellen Schätzungen zu Folge allein in Deutschland 83 bis 85 Millionen gebrauchte Handys ungenutzt in den Schubladen. Diese Entwicklung ist mit einem schnell steigenden Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden, denn insgesamt werden mehr als 60 verschiedene Stoffe in einem Mobiltelefon verwendet. Die Recyclingquote dagegen ist weltweit sehr niedrig.

Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS Potsdam) haben im Rahmen des BMBF-Wissenschaftsjahres 2012 ein Forschungs- und Kommunikationsprojekt zur „Rückgabe und Nutzung gebrauchter Handys“ als Ausgangspunkt für nachhaltiges Konsumentenverhalten ins Leben gerufen. Das Projekt analysiert das Nutzerverhalten zu Mobiltelefonen als Produkte mit überdurchschnittlicher Wachstumsdynamik, einem sehr hohen Ressourcen- und Energieverbrauch, geringen Recyclingquoten und auf Massendurchsatz ausgerichteten Konsumstrukturen.

Die Ergebnisse werden am 22. April 2013 am IASS in Potsdam auf der Abschlusskonferenz „Handys, Ressourcen und Nachhaltigkeit – Widerspruch oder Vision für die Zukunft?“ vorgestellt und diskutiert. Prof. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS, wird die Konferenz eröffnen.

Darüber hinaus sollen konkrete Handlungsempfehlungen und der weitere Forschungsbedarf identifiziert werden, denn die beteiligten Partner aus Politik (BMBF und BMU), Industrie (Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus, Telefonica, Teqport, Vere, Take-e-way, Electrocycling) sowie der Wissenschaft (IASS Potsdam, Wuppertal Institut und Leuphana) waren sich von Beginn an einig, dass ein solches Projekt langfristig und damit nachhaltig im Sinne von dauerhaft und systemisch angelegt sein muss, um sichtbare und relevante Erfolge im Sinne einer Bewusstseins- und Verhaltensänderung vorweisen zu können. Derzeit wünschen sich alle beteiligten Partner eine Fortführung.

Neben der wissenschaftlichen Erforschung des Konsumentenverhaltens in Bezug auf Mobiltelefone wurde eine Sensibilisierungs-Kampagne zur Ressourcenintensität von Handys entwickelt mit praxisnahem Fokus. So wurden beispielsweise umfangreiche Lern- und Arbeitsmaterialien erstellt und eine Sammelaktion an Schulen durchgeführt. Mittlerweile nehmen deutschlandweit mehr als 1.600 Schulen an der „Rohstoff-Expedition“ teil.

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