Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Manche bewegen sich schnell und anmutig, andere rutschen und gleiten...

28.08.2023

Marianne Pascale Bartels

Marianne Pascale Bartels

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(C) Gretchen Bakke

Dr. Gretchen Bakke

gretchen [dot] bakke [at] rifs-potsdam [dot] de

Was genau meinen wir damit, werden Sie sich fragen?

Die zweitgrößte Gruppe wirbelloser Tiere auf der Erde ist der Stamm der Weichtiere (Mollusca), eine sehr breit gefächerte Gruppe von Lebewesen, von Tintenfischen bis zu Schnecken. Die Mollusken sind eine weit verbreitete, vielfältige und wenig erforschte Gruppe, die im Meer, Süßwasser und an Land lebt. In ihrer Vielfalt wie auch in ihrer Besonderheit inspirieren und überraschen diese Lebewesen.

Das war schon immer so. Doch in einer Art Renaissance wenden sich Forschende, Umweltdesignerinnen und Fischer den essbaren Muscheln (Austern, Miesmuscheln, Venusmuscheln und Jakobsmuscheln) aus einer Vielzahl von Gründen zu: als eine Form von archiviertem Wissen, als interessante Werkzeuge für den Naturschutz, die Umweltsanierung, das Umweltdesign, als Formen der Kohlenstoffbindung, als Nahrungsquelle und als eine allgemeine Kraft für das Gute.

Umweltdesigner können sich zum Beispiel auf Austern konzentrieren, um niedrig gelegene oder sumpfige Küstengebiete vor höheren Gezeiten und Sturmfluten zu schützen, während Biologinnen die Filterkapazität von Austern und Muscheln untersuchen, um giftige und schlammige Gewässer zu reinigen. Geologen rekonstruieren Paläoumgebungen und verfolgen ihren Ursprung und ihre Entwicklung seit dem Kambrium, während Anthropologinnen und Historikerinnen sich für Anbaupraktiken interessieren, die zu alternativen Ökonomien der Gewinnung führen und zum Gedeihen von Gemeinschaften am Rande des Kapitalismus beitragen.

In einem neuen Forschungsprojekt am RIFS verfolgen wir diese Hinwendung zu Austern, Miesmuscheln, Venus- und Jakobsmuscheln, insbesondere als Objekte hoffnungsvoller Aktivität und transformativen Potenzials in einer Zeit der planetarischen Krise. Unser Ziel ist es, interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und darüber hinaus zusammenzubringen, um Wissen darüber auszutauschen, was diese Muscheln sind und wie sie leben, aber auch darüber, wie sie verschiedene Interessen auf sich ziehen und gleichzeitig neue Konzepte, Praktiken und Geschichten darüber hervorbringen, wie wir anders in den Gemeinschaften und Umgebungen leben können, die uns erhalten.

Blue mussel
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