The benefit sharing regime of the International Seabed Authority

Die Mitgliedstaaten der Internationalen Meeresbodenbehörde verhandeln derzeit über einen umfassenden Kodex für den Abbau mineralischer Rohstoffe wie Manganknollen, Massivsulfide und kobaltreicher Krusten im Meeresbodengebiet jenseits der Grenzen nationalen Rechts, dem Gemeinsamen Erbe der Menschheit. Diese Studie zielt darauf ab, die anstehenden Probleme des im Seerecht vorgesehenen gerechten Ausgleichs der möglicherweise entstehenden wirtschaftlichen und finanziellen Vorteile auf ganzheitliche Weise anzugehen. Wir stellen zunächst die rechtlichen Vorgaben vor und betrachten ergänzend die umfassenden ethischen Überlegungen und Entwicklungen, welche zu der heute global als notwendig erachteten Transformation hin zu nachhaltigem Wirtschaften und Leben, ausgedrückt in der Agenda 2030 und den Zielen für nachhaltige Entwicklung, geführt haben. Dies ist der Rahmen für unsere Empfehlungen zu einem umfassenden Vorteilsausgleichsregime. Was genau ist unter Vorteil zu verstehen? Bezieht das auch Nachteile mit ein? Gestützt auf das Konzept des Naturkapitals und damit auf einen umweltökonomischen Ansatz, der darauf abzielt, alle Formen des Kapitals fair zu berücksichtigen, analysieren wir im nächsten Kapitel die Vorteilsproblematik von Rohstoffabbau vor den speziellen Anforderungen des gemeinsamen Erbes der Menschheit. Die von der Tiefsee erbrachten Ökosystemdienstleistungen müssen als messbarer Nutzen in die Kalkulation einbezogen werden und ebenso ihre etwaige Beschädigung auch Bergbau als anrechenbare Kosten. Der bislang verhandelte Ansatz zum Zahlungsmechanismus wird vorgestellt und gegen ein dem Gemeinsamen Erbe gerechteren System zur Aufteilung des Nutzens abgewogen. Es muss zudem auch auf integrierte und umfassende Weise ein gemeinsames Bild der Zukunft entworfen werden, damit die Entscheidungen als gerecht und fair akzeptiert werden. Ein möglicher Mechanismus hierzu ist die Szenario Analyse, in welche im letzten Kapitel eingeführt wird.