Vertrauen als Grundlage einer erfolgreichen institutionellen Risikokommunikation
Der Erfolg der Krisen- und Risikokommunikation einer Institution beruht auf einer offenen und dialogorientierten Kommunikationspolitik sowie auf einer Kongruenz zwischen den Erwartungen, die ihr gegenüber gehegt werden, und deren Erfüllung. Zentral für die Verständigung mit anderen Akteuren und mit der Bevölkerung ist ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis. In diesem Beitrag werden Faktoren beschrieben, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, ob und in welchem Ausmaß Institutionen eine Vertrauensbasis und Glaubwürdigkeit schaffen können. Es wird diskutiert, wie eine vertrauensvolle Risikokommunikation auch in Krisenzeiten gelingen kann. Gelingende Risikokommunikation ist an ein Verfahren gebunden, das Glaubwürdigkeit und Kompetenz durch Offenheit der Ergebnisse, überzeugende Vermittlung von wissenschaftlicher Evidenz, den Einbezug pluraler Werte und Kriterien sowie die Synthese von System- und Orientierungswissen vermittelt. Angesichts der Unsicherheit von Wissen und der Unübersichtlichkeit der Kommunikationsvorgänge in der Gesellschaft ist diese Aufgabe nicht leicht zu erfüllen. Trotz dieser Schwierigkeiten können Institutionen der Risikobewertung und -regulierung durch geschickte Koalitionsbildung mit Organisationen und Gruppen mit hohem Vertrauenspotenzial, durch transparente, ergebnisoffene Formen der Kommunikation und durch die Einbindung von Stakeholdern und betroffenen Individuen in das Risikomanagement Vertrauen aufbauen und über die Zeit verstetigen.
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Zitation
Renn, O. (2022). Vertrauen als Grundlage einer erfolgreichen institutionellen Risikokommunikation. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 65(5), 529-536. doi:10.1007/s00103-022-03519-w.