REAL DEAL
Dauer

Das von der EU finanzierte Projekt REAL DEAL untersuchte neue Wege zur Stärkung der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Europäischen Grünen Deals mit einem interdisziplinären Team aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis. Die Forscher arbeiteten mit den größten zivilgesellschaftlichen Netzwerken und NGOs der EU zusammen, um Millionen von Bürgern und Hunderte von politischen Entscheidungsträgern zu erreichen. Das Projekt lieferte eine Analyse und Auswahl von Kriterien, Prozessen, Konzepten und Formaten, die für eine sinnvolle, wirksame, repräsentative, inklusive, geschlechtergerechte, jugendgerechte und wirkungsvolle Bürgerbeteiligung und -beratung im Kontext des Europäischen Grünen Deals (EGD) und seiner übergeordneten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung erforderlich sind. Auf dieser Grundlage wählte das Projekt partizipative und deliberative Formate für die empirische Umsetzung aus, um die Nachhaltigkeitstransformationen im EGD zu unterstützen. Diese, teilweise kombinierten, Formate wurden zusammen mit innovativen Methoden (sowohl persönlich als auch digital) in Testfällen auf EU-Ebene und in 13 europäischen Ländern (Österreich, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Irland, Ungarn, Litauen, Nordmazedonien, Polen, Serbien, Spanien, Ukraine) umgesetzt. Hauptannahme war, dass es keine einheitliche Lösung für alle Fälle gibt, da unterschiedliche Formate unterschiedlichen Zwecken der Beteiligung und Deliberation von Bürgern und Interessengruppen dienen. Das Projekt kombinierte in den Testfällen Bürgerversammlungen und ähnliche Veranstaltungen mit Rundtischgesprächen, Gruppen-Delphis und Fokusgruppen, um zu untersuchen, was diese Formate und ihrer Kombinationen auf nationaler und EU-Ebene leisten können. Außerdem wurden Methoden wie „Bürgerkunst" erprobt, um die Beteiligung und Deliberation zu verbessern. Es wurden feministische Moderationstechniken angewendet und ein entsprechender Kurs entwickelt. Sowohl zivilgesellschaftliche Organisationen als auch Demokratiepraktiker unterstützten die Vorbereitung und Durchführung der Fälle. Die drei Hauptthemen der Testfälle waren:
- Lebensmittelsysteme und Landwirtschaft
- Wirtschaft: Wohlfahrtsökonomie, Konsum, Generationengerechtigkeit, Europäisches Semester
- Klimawandel, Luftqualität, Mobilität.
Neben den Forschungsaktivitäten zur Bewertung aktueller Ansätze der deliberativen Demokratie richtete das REAL DEAL-Projekt ein zivilgesellschaftliches Forum für Nachhaltigkeit (CSF) ein, das das Projekt dabei unterstützte, Akteure aus den Bereichen Nachhaltigkeit und Demokratie zusammenzubringen. Das CSF reflektierte die Ansätze des Projekts, lieferte wichtige Beiträge aus politischer Perspektive und führte Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern. Das Projekt entwickelte eine mehrsprachige Online-Plattform für die Testfälle und das CSF, die auch mit europaweiten Mobilisierungskampagnen und Kampagnen zur Veränderung der Narrative verknüpft war. Auf der Grundlage aller Ergebnisse erstellte REAL DEAL einen umfassenden Leitfaden und ein Toolkit (PGT) für die Deliberation von Interessengruppen und Bürgern über die Umsetzung des EGD. Als Folgeaktivität des Projekts wurden erste Schritte zur Einrichtung einer „Citizen Deliberation Academy" unternommen. RIFS leitete das Forschungskonsortium und führte das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Umweltbüro (EEB) durch. Das Institut leitete auch das Arbeitspaket eins, in dem die wissenschaftlichen Grundlagen für die Testphase entwickelt wurden, und spielte eine Schlüsselrolle bei der Planung und Durchführung der Testfälle sowie bei der Ausarbeitung des Protokolls. Weitere Informationen Factsheets zu den wichtigsten Testfällen in sieben europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Nordmazedonien, Polen, Serbien) und drei Fällen auf EU-Ebene. Protokoll, Leitfaden und Toolkit zur Deliberation von Interessengruppen und Bürgern für die EGD.
Für dieses Projekt wurden im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101037071 Fördermittel aus dem Programm der Europäischen Union für Forschung und Innovation „Horizont 2020" bereitgestellt.