Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Autofreie Friedrichstraße: IASS wertet Folgen für Luftqualität aus

26.08.2020

Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sperrt die Friedrichstraße für fünf Monate für den Autoverkehr. Der Straßenabschnitt wird ab dem 29. August zur Flaniermeile. Erwartet wird eine Zunahme des Fuß- und Radverkehrs. Begleitend wird unter anderem untersucht, wie sich die Luftqualität durch die Sperrung verändert. Bei Messung und Auswertung der Effekte auf die Schadstoffbelastung hilft das IASS.

IASS-Forscherin Erika von Schneidemesser misst mit dem „Luftrad“ die Schadstoffbelastung an der Charlottenstraße. Für die Messungen wird das Lastenrad an unterschiedlichen Orten geparkt.
IASS-Forscherin Erika von Schneidemesser misst mit dem „Luftrad“ die Schadstoffbelastung an der Charlottenstraße. Für die Messungen wird das Lastenrad an unterschiedlichen Orten geparkt.

An der Friedrichstraße 172 hängt bereits seit über 15 Jahren ein Messgerät. Um auch die Luftqualität in den Seitenstraßen beobachten zu können, hat ein IASS-Forschungsteam um Atmosphärenwissenschaftlerin Erika von Schneidemesser Anfang Juni in der Glinkastraße und in der Charlottenstraße weitere Messgeräte installiert. Die Messgeräte werden einige Monate nach Ende des Verkehrsversuches weiterbetrieben. Dies ermöglicht einen Vergleich der Schadstoffbelastung auch unter Berücksichtigung typischer jahreszeitlicher Entwicklungen, wie erhöhter Ozonwerte im Sommer und steigender Stickoxidemissionen im Winter.

„Luftrad“ misst Stickoxide, Ozon und Feinstaub

Ergänzend führt das IASS mit mobilen Messgeräten, installiert auf einem Lastenfahrrad, an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten Stichproben zur Schadstoffbelastung mit Stickoxiden, Ozon und Feinstaub durch. Die Auswertungen sollen zeigen, ob die Verkehrsberuhigung positive Auswirkungen lediglich auf die Luftbelastung in der Friedrichstraße hat oder ob auch die Parallelstraßen profitieren. „Wir haben bereits vor einigen Wochen mit den Messungen begonnen und werden auch nach Projektende für einige Zeit weitermessen. Durch die höhere Messdichte werden Aussagen belastbarer“, erläutert Erika von Schneidemesser.

Verkehrsverwaltung berechnet Lärmpegel

Anhand von Verkehrszählungen berechnet die Verkehrsverwaltung zudem Lärmpegel. Auch hier ist geplant, dass die Verkehrszählungen nach Beendigung des Pilotprojektes weitergeführt werden. So wird ein Vorher-, Während- und Nachher-Vergleich möglich, der bei der Entscheidung hilft, wie es mit dem Verkehr an der Friedrichstraße nach dem Pilotprojekt weitergehen soll.

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Kontakt

Dr. Erika von Schneidemesser

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Forschungsgruppenleiterin
erika [dot] von [dot] schneidemesser [at] rifs-potsdam [dot] de
Dr. Bianca Schröder

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Referentin Presse und Kommunikation
bianca [dot] schroeder [at] rifs-potsdam [dot] de
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