COBENEFITS-Bericht an indische Regierung übergeben
03.12.2020
Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist nicht nur für den Klimaschutz gut: Ein Team des IASS hat untersucht, welche Vorteile durch eine Energiewende in Indien für die dortige Wirtschaft und Gesellschaft und für eine Green Recovery nach COVID-19 entstehen. Bei einer dreitägigen digitalen Konferenz hat ein indisches Ministerium den Bericht entgegengenommen.
Gesundheit, Zugang zu Energie und Beschäftigungsmöglichkeiten – die Situation in diesen drei Bereichen könnte sich in Indien verbessern, wenn die Regierung den Ausbau von erneuerbaren Energien fördert. Neben dem Klimaschutz würden also zahlreiche positive Nebeneffekte, auch Co-benefits genannt, auftreten. Der „COBENEFITS India Policy Report“ des IASS und des indischen Partnerinstituts TERI hat die erwünschten Nebenwirkungen genauer untersucht. Sebastian Helgenberger (IASS) und Neha Pahuja (TERI) haben den Bericht nun an die indische Regierung übergeben.
„Den Wandel hin zu erneuerbaren Energien zu einem Erfolg für den Planeten und für die Menschen in Indien machen – die Kernbotschaft des Berichts könnte im Hinblick auf die Pandemie nicht passender sein“ sagte Neha Pahuja bei der digitalen Veranstaltung. Entgegengenommen wurde der Bericht vom Ministerium für neue und erneuerbare Energien (MNRE).
Vor allem die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und auf das Gesundheitssystem haben nun während der Pandemie ein neues Gewicht bekommen. Bis zum Jahr 2030 könnten die Jobs im Energiesektor fast verdoppelt werden, wenn die Regierung ambitioniert den Ausbau von erneuerbaren Energien fördert. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht, der das Ergebnis einer dreijährigen Zusammenarbeit von IASS und TERI ist. Wichtig sei es, schon jetzt genug Menschen auszubilden. Sowohl hochqualifizierte Fachkräfte, als auch weniger spezialisierte Techniker werden in den nächsten Jahren beispielsweise im Sektor der Solarenergie in großer Anzahl gebraucht.
Für das Gesundheitssystem könnte der Ausbau von erneuerbaren Energien eine große Entlastung sein. In Indien ist die jährliche Partikelkonzentration in der Luft fünfmal so hoch, wie es die WHO empfiehlt. Vier bis fünf Prozent der Todesfälle in Indien werden den Folgen der Luftverschmutzung zugerechnet. Der Energiesektor hat daran wiederum einen Anteil von acht Prozent. Diese Todesfälle könnten deutlich reduziert werden. Auch finanziell würde das Gesundheitssystem durch eine bessere Luftqualität entlastet werden.
Wie können die erneuerbaren Energien das Leben der Menschen verbessern? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Berichts. „Wir glauben, dass die Antworten jetzt umso wichtiger sind, um nach COVID-19 eine bessere Zukunft aufzubauen“, sagte Sebastian Helgenberger zum Abschluss der digitalen Übergabe.
Autorin: Veronika Fritz
Link zum Bericht: https://www.cobenefits.info/resources/cobenefits-policy-report-india/