Erstes "Planetary Transitions: Potsdam Artist Residency"-Fellowship vergeben
05.11.2024
Unter den Bodenschätzen, die für eine globale Energiewende benötigt werden, spielt Lithium eine entscheidende Rolle. Die steigende Nachfrage nach Lithium hat die Ausweitung des Bergbaus weltweit vorangetrieben, was Fragen nach der Nachhaltigkeit dieser Transformation aufwirft. Die künstlerisch Forschenden Sam Spurr und Eduardo Kairuz werden diese Widersprüche im Rahmen eines neuen Fellowship des DAAD, der Stadt Potsdam und des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) untersuchen.
Der Wandel zur Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, die nur durch einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz bewältigt werden kann. Es braucht ein breites Spektrum von Perspektiven und den Dialog über Kulturen, Epistemologien und Regionen hinweg. Die Künste können hier einzigartige Einsichten liefern, die über wissenschaftliche Analysen und politische Entwicklungen hinausgehen, unsere Ansichten in Frage stellen und neue Wege eröffnen, um gemeinsam auf eine nachhaltigere Zukunft hinzuarbeiten.
Das Programm "Kunst und Medien" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die Stadt Potsdam und das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) haben ein neues Fellowship ins Leben gerufen, die "Planetary Transitions: Potsdam Artist Residency". Das Fellowship steht Kunstschaffenden aus dem Ausland offen oder solchen, die erst seit kurzem in Deutschland leben und wird am RIFS realisiert. Die Fellows arbeiten an ihren Projekten auf dem Campus und werden bei der Vernetzung mit Forschenden am RIFS sowie den kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Großraum Potsdam/ Berlin unterstützt.
Aus den 68 Bewerbungen von Einzelpersonen und Kunstkollektiven hat die Jury die Bewerbung von Sam Spurr und Eduardo Kairuz für ein Stipendium ausgewählt. Während ihres Fellowship wird das australische Duo an dem Projekt "Lithium Unearthed: Hoffnung und Gefahren für eine grüne Zukunft" arbeiten. Spurr und Kairuz werden in diesem Projekt einen innovativen, auf kreativer Praxis basierenden Ansatz verfolgen, der mehrere Disziplinen, Narrative und Perspektiven umfasst, um die Verstrickungen rund um die Lithiumgewinnung und den Lithiumverbrauch zu entschlüsseln.
In ihrer Entscheidung stellt die Jury fest:
Das interdisziplinäre Projekt "Lithium Unearthed" von Sam Spurr und Eduardo Kairuz zeichnet durch Kunst, Architektur und Umweltaktivismus die sozio-ökologischen Widersprüche der Lithiumgewinnung nach und setzt sich kritisch mit der Kehrseite der Nachhaltigkeitsversprechen auseinander. Ihr Ziel, Formate des öffentlichen und gemeinschaftlichen Engagements zu schaffen, kann für das Bewusstsein für und den Weg zu gerechten ökologischen Praktiken und Gerechtigkeit für indigene Gruppen entscheidend sein.
Die Mitglieder der Jury waren:
• Silvia Fehrmann, DAAD-Programm Künstler in Berlin
• Paz Guevara, Haus der Kulturen der Welt (HKW)
• Kelly Krugman, S A V V Y Contemporary – The Laboratory of Form-Ideas
• Solange Lingnau, Stadt Potsdam
• Azucena Moran, Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS)
Sam Spurr und Eduardo Kairuz werden ihr Fellowship im Frühjahr 2025 antreten. Eine zweite Ausschreibung für Fellowships beginnend ab der zweiten Jahreshälfte 2025 wird Anfang November veröffentlicht. Die Frist für die Einreichung von Bewerbungen endet Mitte Januar 2025.
Fragen zum Fellowship können an Achim Maas, Leiter des RIFS Fellow-Programms, gerichtet werden.