Luftqualität und Ozon: Der Status quo
08.06.2020
Die Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Vegetation durch Ozon ist in Deutschland nach wie vor ein Thema in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ein vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) zusammen mit dem Umweltbundesamt (UBA) organisierter Workshop analysierte den aktuellen Stand des Wissens und den Handlungsbedarf. Daraus ist ein Katalog mit Empfehlungen entstanden.
Das Gas namens Ozon setzt sich aus drei Sauerstoffatomen zusammen, daher auch o3 genannt und wird zu den Treibhausgasen gezählt. Am Boden bildet sich Ozon aus Luftschadstoffen und Sauerstoff, weshalb er bei vielen Menschen Atembeschwerden verursacht, Kopfweh und Husten. Die Ozonwerte sind in den Sommermonaten besonders hoch. Bei Pflanzen wiederum hemmt Ozon das Wachstum und kann zu schlechteren Erträgen führen.
Die Expertinnen und Experten diskutierten bei dem Workshop von IASS und UBA den derzeitigen Wissensstand zu ozonrelevanten Prozessen, den Verbesserungsbedarf bei Modellierung und Messungen, die Aussagekraft der vorliegenden Emissionsinventare und den Beitrag der regionalen Ozonbildung an der Gesamtbelastung der Luftqualität. Es wurden außerdem allgemeine Empfehlungen zu Emissionsminderungen der Ozonvorläuferstoffe in Deutschland erarbeitet und Wissenslücken sowie weiterer Forschungsbedarf identifiziert.
Die wichtigsten Empfehlungen des Workshops wurden in einer Broschüre von UBA und IASS zusammengefasst und nun veröffentlicht. Drei Punkte, auf die das Team zusammenfassend hinweisen möchte:
- Stickstoffoxid-Emissionen sollten weiter reduziert werden
- parallele Messungen von Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid und Ozon an städtischen und verkehrsnahen Stationen sowie am Stadtrand
- Durchführung von Modellvergleichsstudien auf verschiedenen räumlichen Ebenen
Mehr darüber in der ausführlichen Publikation "Ozonsituation in Deutschland" veröffentlicht von UBA und IASS.