Neue Impulse für den Meeresschutz
24.09.2019
Die Ozeane leiden besonders unter dem Klimawandel: Sie werden warm und sauer, mit weitreichenden Folgen für ihr komplexes Ökosystem. Aktuelle wissenschaftliche Studien über die Veränderungen der Ozeane wertet der „Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ aus, den der Weltklimarat (IPCC) am 25. September vorgestellt hat. Kurz darauf tagte in Berlin das Marine Regions Forum, das zu klaren Empfehlungen, umsetzbaren Ergebnissen und mehr Unterstützung für regionale Partnerschaften führen soll.
„Wir müssen einen dramatischen Kurswechsel vornehmen, um einen gesunden und vielfältigen Ozean zu fördern. Aber kein Staat kann alleine wirkungsvoll handeln. Der Ozean, seine Arten und verschiedenen Lebensräume sind hochgradig vernetzt. Deshalb müssen wir zusammenarbeiten, um den Schutz des Ozeans sicherzustellen“, sagt Sebastian Unger, Leiter der Forschungsgruppe „Governance der Ozeane“ am IASS.
Das Marine Regions Forum hat vom 30. September bis 2. Oktober Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zusammengebracht, um bewährte Verfahren zu diskutieren und neue Lösungen für den Meeresschutz zu entwickeln. Zu den Gästen gehörten Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der ehemalige Bundesumweltminister und IASS-Gründungsdirektor Klaus Töpfer, der Fischereiminister von Namibia, Bernhard Esau, sowie Inger Andersen, Direktorin des Umweltprogramms der UN (UNEP).
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Sebastian Unger über den Meeresschutz und seine Hoffnungen für das Marine Regions Forum
Klimawandel und Umweltverschmutzung setzten dem Ozean schon heute zu, sagt Ozeanforscherin Barbara Neumann vom IASS. Ein Beispiel sei die zunehmende Korallenbleiche. Durch die Schädigung und das Absterben von Korallen werden auch Fischbestände stark beeinträchtigt, die die Korallen als Nahrungsquelle und Platz zur Aufzucht ihrer Jungen nutzen. Wenn die Fischpopulationen zurückgehen, leidet darunter wiederum die Bevölkerung an den Küsten, für die Fisch ein bedeutendes Nahrungsmittel ist.
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Barbara Neumann über das marine Ökosystem in Zeiten des Klimawandels
Zu den Themen der Veranstaltung gehören neben der Frage nach Synergien von Meeres- und KIimaschutz auch die Einrichtung neuer Meeresschutzgebiete und die Eindämmung von Meeresmüll. Die Empfehlungen des Marine Regions Forum werden in politische Prozesse wie die zweite Ozean-Konferenz der Vereinten Nationen im kommenden Jahr einfließen. „Ich bin sehr optimistisch, dass das Marine Regions Forum zum richtigen Zeitpunkt kommt und die richtigen Leute zusammenbringt, um Einfluss auf diese Prozesse zu nehmen“, sagt Sebastian Unger.
Mehr Informationen:
• Website des Marine Regions Forum