Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Start der Website zur ko-kreativen Arktisforschung

26.11.2024

Das Dávgi-Forschungsprojekt am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) soll als Grundlage für den Wissensaustausch der Zusammenarbeit zwischen indigenen und nicht-indigenen Partnern dienen. Dávgi wurde von der Forschungskooperation CO-CREATE Arctic konzipiert und bietet die Gelegenheit, über Ressourcen zur Unterstützung ko-kreativer Forschungsbeziehungen nachzudenken und diese zu entwickeln. Nun hat das Team die Website co-create-arctic.org eingerichtet.

Nuuk Hauptstadt Grönlands
Das Foto zeigt Nuuk, die Hauptstadt von Kalaallit Nunaat (Grönland). Die visuelle Identität der Website wurde durch die in der Arktis vorkommenden Farben inspiriert.

Dávgi ist das nordische Sámi-Wort für "Bogen". Dieser Name steht für die Co-Leitung des Saami-Rates in diesem Projekt und war eine Metapher für den Bau von Brücken zwischen Wissenssystemen, ähnlich wie ein Bogen zwei Punkte überspannt und verbindet. Im Dávgi-Projekt wird der Austausch für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen indigenen und nicht-indigenen Partnern untersucht, um Erhalt und Wiederherstellung der biokulturellen Vielfalt in der Arktis zu stärken. Außerdem bot es der Forschungskooperation CO-CREATE Arctic die Chance, über ihre eigenen ko-kreativen Methoden nachzudenken und Ressourcen zu schaffen, die anderen dabei helfen, die von der Kooperative geförderten Praktiken zu übernehmen.

Das übergreifende Ergebnis des Projekts ist eine Website, die die wichtigsten Ergebnisse von Dávgi zusammenfasst und die anderen Arbeiten des Forschungskollektivs vorstellt: www.co-create-arctic.org. Die Website wurde am 30. Oktober 2024 gelauncht. Da Dávgi Wert auf ethische und gerechte Forschungsbeziehungen zwischen indigenen und nicht-indigenen Forschungspartnern legt, wurde das Grafikdesign der Website von der samischen Grafikdesignfirma Árvu realisiert. Die Website soll eine bessere und ethischere Zusammenarbeit in der arktischen Forschung veranschaulichen und als Ressource dienen.

Die Projekte der Arbeitsgemeinschaft werden auf der Website vorgestellt. Zugleich sind Bilder der Arbeit selbst, Landschaften und Szenen aus verschiedenen Orten der Arktis zu sehen. Sie enthält außerdem Biographien aller an den Projekten beteiligten Personen. Auf der Website wird auch erklärt, wie die Zusammenarbeit zustande kommt, und es werden Geschichten erzählt, die veranschaulichen, was die Mitwirkenden unter „Co-Creation“ verstehen.

Die Website richtet sich an indigene Rechteinhaber, Umwelt- und Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen, Förderstellen, Ministerien, Ressourcenentwicklungsunternehmen, zivilgesellschaftliche Akteure, politische Entscheidungstragende und lokale Interessengruppen, die in der Arktis leben oder an ihr interessiert sind. Es konzentriert sich auf die Verbesserung der kooperativen Forschungsansätze und damit der Datenqualität in der Arktisforschung und behandelt ethische Überlegungen in den Beziehungen zwischen indigenen und nicht-indigenen Partnern. Praktische Beispiele und Fallstudien veranschaulichen diese Prinzipien in der Praxis.

Was ist CO-CREATE Arctic?

CO-CREATE Arctic ist ein Zusammenschluss indigener und nicht-indigener Partner, der sich auf die Mitgestaltung der Arktis konzentriert. Die Wissenschaftlerinnen Evie Morin, Nina Döring und Anne S. Chahine sind Mitglieder der RIFS „reIMAGINE Arctic Research: Relations, Ethics, and Methods“-Gruppe und tragen zu diesem Verbund bei. Die Kooperation hat im Jahr 2020 als eine Gruppe von Forschenden begonnen, die Erfahrungen mit Forschungsansätzen in der Arktis diskutierten, austauschten und reflektierten. Die Herausforderungen wurden deutlich, die mit ungleichen, unproduktiven und extraktiven Forschungsbeziehungen verbunden sind, und motivierten die gemeinsame Entwicklung von Projekten, um diese Probleme auf praktische Weise anzugehen.

Nach einer Reihe von Projekten haben die Mitwirkenden von CO-CREATE Arctic gemeinsam einen Antrag eingereicht, der die Finanzierung einer effektiven Zusammenarbeit und Erforschung ko-kreativer Methoden sichert. So entstand Dávgi, das vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUV) finanziert wird.

Kontakt

Evie Morin

Evie Morin

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
evie [dot] morin [at] rifs-potsdam [dot] de
Sabine Letz

M. A. Sabine Letz

Referentin Presse
sabine [dot] letz [at] rifs-potsdam [dot] de
Share via email

Copied to clipboard

Drucken